Der Therapiekoffer 3
- 40 x 32 x 14 cm
- Fichte massiv
- Gewicht mit Inhalt: 3,5 kg
- inkl. Stoffbeutel
- 245 Euro plus MwSt. und Verpackung
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Inseln der Gefühle, Eigenschaften,
Ziele ...
Handwerkszeug für Interventionen
Das
Material
Ein Stück blauer Jeansstoff von etwa 150 x 150 cm stellt die
Wasserfläche dar. 22 Sperrholzteile bilden die Inseln.
Folgende Inseln stehen zur Verfügung:
Angst, Ärger, Befürchtung, Depression, Einsamkeit,
Freude, Furcht, Glück, Kummer, Liebe, Lust, Macht, Neid,
Schuld, Sorge, Stolz, Scham, Schmerz, Sehnsucht, Trauer, Wut, Zorn. Die
Rückseiten können mit Tafelkreide beschriftet werden.
Diese Seiten können zur Ergänzung von
Gefühlen oder für die Arbeit Eigenschaften und
Lebensziele verwendet werden, indem man sie mit Kreide beschriftet.
Weiter gehört dazu ein kleines Holzschiff mit Segel, 10
naturfarbene Spielfiguren, Kreide und eine Boje mit einer gelben und
einer schwarzen Seite. Die gelbe Seite steht für angenehme,
die schwarze
für unangenehme Gefühle. Für Personen werden
Spielfiguren verwendet. Das Schiff dient dem Transport.
Arbeitsweise
Die Klienten legen zu einem festgelegten Thema die Inseln so, wie sie
meinen, dass es ihre Situation, ihr Thema bildlich wider gibt. Personen
(Figuren) und das Schiff können einbezogen werden.
Schritte
Das Material wird erklärt und die Möglichkeiten der
Arbeit dargestellt.
Während der Arbeit soll der Klient ohne Einfluss anderer sein
Bild legen. In dieser Phase wird nicht analysiert oder gedeutet, da
sonst schnell intellektuell reagiert, die emotionale Einlassung und
kreative Aktivität blockiert wird.
Der Klient soll während der Entstehung des Bildes nicht
sprechen. Angemessen ist es, wenn der Therapeut sich in der Rolle des
Unwissenden befindet.
Wo sitzt der Therapeut?: Entweder frage ich den Klienten, wohin ich
mich setzen soll oder ich sitze gegenüber oder an seiner
Seite. Auch hier immer nach seinem Einverständnis fragen,
seine Antwort nicht diskutieren.
Der Therapeut erklärt dem oder den Klienten und der Gruppe die
Arbeitsschritte und Regeln:
Der oder die Klienten legt die gewählten Materialien in einer
vorher vereinbarten oder vorgegebenen Zeit. Er wählt die
Materialien, von denen er meint, dass er damit sein Thema darstellen
kann, ohne dass Therapeut oder Gruppe daran beteiligt sind.
Die Zeiten sollen knapp bemessen sein. In der Regel genügen 15
Minuten für das Legen einer Strasse. Will ein Klient unbedingt
mehr Zeit haben, sollte man es trotzdem bei 15 Minuten belassen und die
Vereinbarung treffen, nach dieser Zeit erneut zu besprechen, ob
beispielsweise 5 Minuten hinzu gegeben werden.
Der Klient oder die Klienten erklären das Bild, alle anderen
hören zu und sollen den oder die Klienten möglichst
genau wahrnehmen.
Danach können Sachfragen gestellt werden. Der Therapeut muss
genau darauf achten, dass
es tatsächlich Sachfragen und keine Interpretationen sind.
Diese gehören auf keinen Fall in
diese Phase.
Die Gruppe schildert ihre Wahrnehmung (Mimik, Gestik etc.) Hier soll
insbesondere bei Gruppen (und bei Therapeuten), die in Wahrnehmung
nicht gut erfahren sind, viel Zeit ge-
lassen werden. Klienten nehmen sich oft nicht oder nur sehr
rudimentär in ihrer Aufgeregtheit wahr und brauchen daher die
Gruppe als Spiegel.
Danach wird anhand der Informationen gefragt und geantwortet: Was
fällt uns auf? Klärungen, die in dieser Phase
möglich sind, sollen auch geklärt werden.
Welche Themen werden aus der Arbeit sichtbar? Sie sollen mit dem
Klienten möglichst klar definiert werden. Daraus werden die
nächsten Schritte und Klärungen bestimmt.
An dieser Stelle kann eine Sitzung enden. Wichtig ist in diesem Fall,
dass die nächsten Schritte für die folgende Sitzung
klar vereinbart sind.
Verwirrung
der Gefühle klären
Über Gefühle reden ist eines der heikelsten Themen in
der ersten Zeit der Therapie. Was löst bei mir welche
Gefühle aus? Welche Gefühle löse ich bei
anderen aus? Lasse ich Gefühle zu? Wann drücke ich
Gefühle weg? Welche Rolle spielen / spielten Gefühle
in meiner Familie? Wie erlebe ich Gefühle? Diese und eine
Reihe weiterer Fragen sollen Thema werden. Dies verbal darzustellen,
ist den Klienten lange Zeit nicht möglich.
Aus
einem Sitzungsprotokoll
Julia ( seit 4 Mon. in Therapie, 14 Jahre) und Sven (seit 5 Mon. in
Therapie, 20 Jahre). Sie haben eine Beziehung miteinander, die mit
einer Reihe von Konflikten begleitet ist. Beide machen den aktuellen
Stand der Beziehung zum Thema in dieser Sitzung.
Julia auf meine Frage, was genau ihr Thema sei: "Ich blicke nicht mehr
durch. Ich weiß nicht mehr, welches Gefühl ich habe.
Bin verwirrt. Können wir mit den Inseln der Gefühle
arbeiten?" Ich beantworte die Frage mit ja, will jedoch vorher noch
hören, was Sven zu der Situation sagt und ob er auch mit
diesen Materialien arbeiten will bzw. ob sie das gemeinsam tun wollen.
Sven berichtet ähnlich wie Julia.
Wir einigen uns nun auf folgende Vorgehensweise. Jeder sucht sich die
Inseln heraus, von denen er meint, dass sie derzeit eine wesentliche
Rolle spielen. Julia sucht folgende Inseln aus: Befürchtungen,
Angst, Schmerz, Sorge, Trauer und Liebe. Sven entscheidet sich
für die Inseln Einsamkeit, Glück, Schuld, Sehnsucht,
Freude und Stolz. Im Anschluss sprechen wir jedes Gefühl durch
und versuchen, eventuelle Zusammenhänge aufzuspüren.
In dieser Phase ist schon erheblich weniger Verwirrung vorhanden.
Sichtbar wird, dass nicht alles, was auf die Beziehung geschoben wurde,
auch direkt damit zu tun hat.
So arbeiten wir weiter, bis gut sortiert ist.
Danach besprechen wird noch einmal alle Inseln unter der neuen
Betrachtungsweise durch. Dazu sitzen Julia und Sven so vor einem
Standspiegel, dass sie sich anschauen können. Jeder
erzählt dem anderen die Bedeutung der Gefühlsinseln
aus der jetzigen Sicht. So werden die Zusammenhänge noch
deutlicher.
Und weiter. Julia und Sven haben die Aufgabe, ihre unangenehmen
Gefühle auf die schwarze Seite der Boje und die angenehmen auf
die gelbe Seite der Boje zu ordnen. Was auf den ersten Blick auf die
gelbe Seite gehört (z. B. Liebe, Glück)
können sie dieser Seite nicht zuordnen . Sie liegen in der
Mitte. Ich frage: "Was ist mit den Inseln in der Mitte?" Julia: "Ich
weiß nicht. Ich dachte, das sei einfach."
Frage: "Bleiben wir bei Liebe. Ist das Wunsch oder Wirklichkeit?"
Julia: "Mehr Wunsch als Wirklichkeit." Frage: "Auf welche Seite
gehört die Insel dann?" Julia: "Auf die schwarze Seite." Und
so weiter. So werden die Inseln, die in der Mitte liegen, und die schon
zugeordneten noch mal geprüft. Schließlich sind
beide der Meinung, so liegen sie nun richtig. Wir zählen die
Inseln auf beiden Seiten getrennt. Sowohl Julia als auch Sven haben auf
der schwarzen Seite erheblich mehr Gefühlsinseln liegen als
auf der gelben Seite. Diese Situation wird neues Therapiethema.
Anregungen
Eine Teilnehmerin legt das blaue Tuch so, dass Wellen vorhanden sind.
Frage, wenn das Schiff verwendet wurde: Von wo weht der Wind?
Herausfinden: Welche Inseln bieten Ressourcen?
Nicht übersehen: Wo sind die Nebenkriegsschauplätze
auf dem Bild?
Wenn eine Rückseite benutzt wird, was steht auf der
Rückseite?
Sitzplatzwechsel der Gruppe und/oder des Klienten anregen.
Zum Beispiel setzt sich jeder an einen eindeutig anderen Platz. Neuer
Blickwinkel, neue Sichtweise, neue Wahrnehmung.
Das
Protokoll
Bevor die Arbeit vorübergehend oder vollständig
beendet ist, wird ein Protokoll des Bildes angefertigt. Entweder
zeichnet der Klient das Bild ab, beschriftet die einzelnen Materialien
und notiert ihre Bedeutung, oder es wird ein Foto angefertigt und die
Bedeutung der Materialien zusätzlich notiert.
Eigenschaften
und Ziele
Hier wird bei der Verwendung der Materialien ähnlich
verfahren. Dafür werden die Rückseiten der Inseln
benutzt (Schiefertafelfarbe).