Der Gefühlstern
- 40 cm Durchmesser
- Drehteller inkl. Stoffbeutel
- Gewicht 1,2kg
- 178 Euro plus MwSt. und Verpackung
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Entstehung
und Absicht
Gefühle und Emotionen sind in allen therapeutischen
Begegnungen ein zentraler Punkt und gleichzeitig Basis für
Missverständnisse.
Oft fehlt eine g e m e i n s a m e Sprache.
Am Anfang versucht der Klient oft zu vermeiden, das Wort
Gefühl überhaupt in den Mund zu nehmen. Dem folgt
häufig eine Phase der Verwirrung der Gefühle.
Zu Missverständnissen trägt insbesondere bei, wenn
Gedanken, Einschätzungen (z. B. Einsamkeit, Unsicherheit),
Körpergefühle (z. B. Druck, Müdigkeit) oder
physiologische Symptome (z. B. Erröten, Zittern) als
Gefühle benannt werden.
Auf Grundlage vieler therapeutischer Begegnungen ist ein Stern
entstanden, auf dem zehn Gefühle dargestellt sind. Damit wird
kein Anspruch auf eine gültige Definition erhoben.
Erfahrungen:
• Eine gemeinsame Sprache wird überraschend schnell
möglich.
• Der Gefühlstern eignet sich für Gruppen-
und Einzelarbeit.
• Der Gebrauch ist altersunabhängig.
Der erste Gefühlstern
entstand in der Arbeit mit drogenkranken Kindern und Jugendlichen im
COME IN! (Therapiehilfe e.V., Hamburg). In dieser Fachklinik befinden
sich die Klienten in 2jähriger stationärer Therapie.
Gestaltung
und Absicht
Auf einer kreisförmigen Holzplatte (∅ 40 cm) ist ein
Stern mit zehn verschiedenfarbigen Spitzen aufgedruckt. Folgende
Begriffe sind darauf zu finden:
Angst - Ärger - Depression - Gelassenheit - Glück -
Liebe - Scham - Schuld - Trauer - Wut
Für einige
Gefühle ist eine Unterteilung mit kurzer Arbeitsanregung
vorhanden, wie z.B. bei Angst: (Sorge > Furcht > Panik
> Phobie): "Vor Verlust? Vor Angriff? Vor Verwirrung?"
In der Mitte des Sterns befinden
zusätzlich die Begriffe Schlaraffenland und Hölle mit
einer kurzen Beschreibung. Zweck: Nicht selten neigen Klienten dazu,
entweder ganz oben oder ganz unten sein zu "müssen". Dass sich
das Leben dazwischen abspielt, darf nicht wahrgenommen werden. Dieser
Teil dient der Auseinandersetzung darüber, ob eine
Entscheidung für das Schlaraffenland oder die Hölle
letztlich nur dazu gebraucht wird, nichts zu verändern.
Zum
Gebrauch
Immer dann, wenn sich Missverständnisse, Unklarheiten und
Verwirrungen andeuten, kann der Stern zu Hilfe genommen werden. Diese
Situationen entstehen vor allem dann, wenn Gedanken und
Einschätzungen, Körpergefühle oder
physiologische Symptome als Gefühl
benannt werden. Hier muss erst einmal eine Klärung
herbeigeführt werden.
Dabei wird der Stern so lange benutzt, bis die gemeinsame Sprache
hergestellt ist.
Mit Hilfe des Gefühlsterns gelingt das erstaunlich schnell.
Ziel ist dabei immer, sagen und unterscheiden zu können:
Ich fühle ...
Ich denke ...
Ich spüre ...
Ich bewerte...
Das gilt nicht nur für den Beginn therapeutischer
Auseinandersetzungen. Die Situation, wie sie oben beschrieben ist, wird
in Abständen immer wieder auf der Tagesordnung stehen.
Verwirrung der Gefühle: Oft entstehen dann Schwierigkeiten,
wenn Gefühle „verwechselt" werden. So wird z. B. Wut
genannt, wenn Ärger gemeint ist, oder es wird Schuld gesagt,
aber Scham ist gemeint. Wird in dieser Arbeitsphase zu wenig Geduld
für eine Klärung aufgebracht, befinden sich Therapeut
und Klient schnell auf der falschen Spur.
Die den einzelnen Gefühlen zugeordneten Unterteilungen und
Arbeitsanregungen sollen für weitere Differenzierungen benutzt
werden.
Beispiel bei Ärger und Angst: Geht es um Ärger, dann
ist zu klären, ob es sich um "Ärger über
sich selbst" oder "Ärger über andere" handelt.
Erfahrungsgemäß wird häufig "Ärger
über andere" gesagt, wenn es um "Ärger über
sich selbst" geht.
Das Gefühl Angst hat immer mit der Fantasie zu tun, was sein
könnte. Hilfreich ist es zu klären, ob es Angst vor
Verlust, vor Angriff oder vor Verwirrung ist. Ist dies
geklärt, kann erst über konkrete Dinge gearbeitet
werden.
Die neun Zeilen zum Text Depression werden selten so aufmerksam oder
vollständig gelesen, dass der eingebaute Fehler (7. und 8.
Zeile) vom Klienten gefunden oder wahrgenommen wird. Der Inhalt der
letzten Zeile „z. B. diesen langen Text lesen“ wird
in diesem Falle bestätigt.
Bei starken Widerständen kann mit den Begriffen
Schlaraffenland und Hölle und den dazugehörigen
Definitionen gearbeitet werden.
Die Aufrechterhaltung der einen oder anderen Position dient der
Möglichkeit, nichts verändern zu wollen, zu
müssen. Allerdings muss das nicht immer der Hintergrund des
Widerstandes sein.
Kombination mit "Dornen, Federn, Gold, Sand, Scheiße, Steine,
Watte". In sehr schwierigen Phasen ist es hilfreich, wenn der Klient
zusätzlich die genannten Materialien zur
Klärungshilfe einzelnen Sternspitzen (Gefühlen) zu
ordnet, bis es für ihn stimmig ist.
Siehe auch Therapiematerialien "Inseln der Gefühle,
Eigenschaften und Lebensziele".