Der Therapiekoffer 2
- 40 x 32 x 14 cm
- Fichte massiv
- Gewicht mit Inhalt: 5,7 kg
- inkl. Stoffbeutel
- 259 Euro plus MwSt. und Verpackung
Arbeitsbeispiele
finden Sie am Schluß dieser Seite.
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Dramadreieck
Retter · Opfer · Verfolger
Diese Materialien sind Teil einer
Reihe von Therapiematerialien.
Das
Zubehör
Neben dem Arbeitsbrett gehören sieben Figuren
(männliche und weibliche Erwachsene, sowie Kinder und ein
Säugling), außerdem je drei Symbole für
folgende Ressourcen:
Herz: Liebe
Krone: Macht (Status)
Hand: Dienst
Buch: Information
Geldstück: Geld
Supermarkt: Materielle Güter
Es gilt dabei festzustellen, welche Ressource mehr und welche weniger
personengebunden ist (Liebe am meisten, materielle Güter am
wenigsten).
Ähnlich wie beim Beziehungsdreieck (siehe Praxistipp
Beziehungsdreieck) spielen sich die Vorgänge auf der
Wirklichkeit eines geschlossenen Familiensystems ab. Die
Vorgänge sind einfach, fast simpel, wenn sie mit den Rollen
durchschaut werden. Verwirrend wirken sie, solange deren Logik nicht
nachvollzogen werden kann.
Allen gemeinsam ist, lebt eine Familie nach den Spielregeln des
Systems, dass kein Mitglied ausbrechen kann. Veränderungen
vollziehen sie lediglich durch einen Wechsel der Rollen oder den Tausch
von den Ressourcen (meinst Liebe und Macht). Sie Tauschen diese
Ressourcen, sind aber nicht in der Lage sie zu vermehren. Denkbar ist
auch, dass eine Kombination von Tausch der Rollen und von Ressourcen
erfolgt.
Sie können sich nicht konstruktiv verhalten.
Sie sind unfähig, ihr Bedürfnis nach Wandel und
Wachstum zu erfüllen
(in der Regel auch nicht ohne Hilfe zu erkennen oder zu benennen).
Je machtloser oder besitzloser sich ein Beteiligter fühlt, um
so geringer ist
einerseits Angst und um so größer andererseits das
Streben nach Macht
und Besitz (Status und Liebe).
Das erleben sie als Dynamik. Das Ziel, ein Gleichgewicht zu erreichen,
bleibt unverändert bestehen.
Wird diese Intervention (Arbeit mit
dem Dramadreieck auf dem Arbeitsbrett) an realen Beispielen
durchgearbeitet, so kommt erstaunlich schnell Licht in das Dunkel.
Der Retter ist "Schlichter",
"Familiendoktor", er ist selbstlos, großzügig. Was
hat der Retter (oft die weibliche Rolle) von seiner Rolle?
Der Retter hilft anderen auf seine Kosten. Warum?
Rettungsaktion kann für den Retter und Geretteten (Opfer)
zugleich verletzend sein.
Der Retter will sich in eine überlegene Position bringen und
braucht
dafür das unterlegene Opfer.
Der Retter muss die andere Person in eine unterlegene Position
manövrieren
oder sie muss sich auch aus eigener Sicht darin befinden.
Warum will das Opfer möglicherweise in seiner Rolle bleiben
und nicht gerettet werden?
Täuscht das Opfer vor, gerettet werden zu wollen, um so vom
Retter
Aufmerksamkeit und Zuwendung zu erhalten?
Fazit: Der Retter bezieht Liebe vom Opfer, das sich seinerseits selbst
Liebe entzieht.
Der Verfolger ist
"Zerstörer", "Schikanierer", "Familienrichter". Was hat der
Verfolger (oft die männliche Rolle) von seiner Rolle?
Er übt ein Richteramt aus, in dem er bestimmt, was richtig -
falsch, gut - böse, anständig, unanständig
und so weiter ist.
Er legt in dieser Rolle die Strafen für falsches,
böses, unanständiges Verhalten fest.
Persönlichkeitstyp "Schikanierer". Als Richter
Bedürfnis nach Kontrolle. Oft recht-fertigt er seine Handlung,
die aus seiner Sicht ja richtig, gut, anständig ist.
Die Verfolgerrolle ergibt sich oft aus einer misslungenen Retterrolle.
Dem Retter misslingt die Rettungsaktion, es entsteht Ärger,
auch Angst, er ist enttäuscht und wird zum Verfolger. Gedanken
und Fragen: "Warum lässt Du dich nicht retten? Du bist doch
schwach. Du nimmst mir meinen Status, den ich doch nur durch Dich
erhalten oder verbessern kann. Wie kommst Du dazu, Dir diese Macht
herauszunehmen?"
Wird das Opfer vom Retter gerettet, so erlebt es seine machtlose
Position. Beim Opfer stellt sich Ärger ein, und es nimmt
gegenüber dem Retter die Position des Verfolgers ein.
Fazit: Der Verfolger bezieht Status vom Opfer, das sich seinerseits
Status entzieht.
Das Opfer ist Taktiker und hat die
Fäden in der Hand. Was hat das Opfer von seiner Rolle?
Das Opfer ist auch "Sündenbock" und "Retter des
Systems“.
Das Opfer steckt immer mit dem Retter oder Verfolger unter einer Decke.
Das wird jedoch von allen Beteiligten nicht offen ausgesprochen.
Die 0pferrolle ist möglicherweise bequem. Entscheidungen
überlässt man anderen, Verantwortung muss nicht
übernommen werden.
Das Opfer (z. B. Kind) ist relativ machtlos (z. B. in der Familie).
In der Machtlosigkeit steckt Macht. Das Opfer kann das System am
besten manipulieren und den Gewinn für sich nehmen.
Auf diesem Weg kann es soviel Macht gewinnen, dass es in die Rolle
des Verfolgers wechseln kann.
Die Macht kann sich auch in der Rolle Opfer - Sündenbock
begründen,
da diese Rolle zum Schutz, Überleben und zur Erhaltung des
pathologischen
Systems der Familie notwendig ist.
Fazit: Das Opfer entzieht sich selbst Liebe und Status und bezieht
damit seinerseits Liebe und Status vom Verfolger und Retter.
Arbeitsbeispiel
mit Liebe und Macht
Ziel ist der Ausstieg aus einem geschlossenen System. Dazu ist
nötig, dass das System verstanden wird. Wählen Sie
mit dem Klienten ein reales Beispiel aus und lassen Sie es ihn auf dem
Arbeitsbrett spielen. Retter, Verfolger, Opfer haben je ein Herz und
eine Krone.
Dieses Beispiel dient dazu zu erleben, dass die beiden Ressourcen nicht
vermehrt, sondern lediglich getauscht werden. Dabei wird auch deutlich,
dass nach mehreren Tauschvorgängen immer wieder ein
Gleichgewicht, jedoch keine Lösung erzielt wird. Das Spiel
beginnt von vorne.
Der Retter (FRAU) will das Opfer (KIND) retten. Dafür wollen
beide was haben. Der Retter bietet Herz (Liebe) an. Das Opfer tauscht
das Herz gegen Krone (Macht) ein. Keiner ist zufrieden, jedem fehlt
etwas. Zusätzlich mischt sich der Verfolger (MANN) ein. Er
wird dem Retter jetzt ein Herz (Liebe) anbieten, um dafür eine
Krone (Macht) zu erhalten. Was macht das Opfer? Es wird Macht verlangen
und diese vermutlich in dieser Phase nur vom Verfolger erhalten. Es
wird auf geeignete Weise mit ihm in Beziehung treten, um eine Krone
gegen ein Herz zu tauschen. Das der Familie eigene Gleichgewicht ist
wieder hergestellt, eine konstruktive Lösung nicht gefunden.
Sie werden von vorne beginnen, und erneut wird es wie vorher
beschrieben enden.
Ist die Situation für den Klienten ausreichend
geklärt, kann die Arbeit darüber beginnen, wie er aus
dem System aussteigen kann.
Beziehungsdreieck oder "Wo ist mein Platz?"
Geschlossene Familiensysteme
Viele Klienten haben von Kindheit
an erlebt, wie sie und andere Familienmitglieder (auch über
die Herkunftsfamilie hinaus) in Konfliktsituationen ausgeschlossen, als
Trostpflaster benutzt oder in perverse Koalitionen einbezogen wurden.
Die Betroffenen sitzen zwischen zwei Stühlen. Sie haben sich
diese Art des Umgangs mit Konflikten zu eigen gemacht, handeln so, wie
sie es in der Familie gelernt haben. Das bedeutet
- Flucht vor angemessenen Lösungsversuchen,
- Leben mit häufigen Grenzverletzungen und
Missbrauch*,
- Wechselbäder zwischen geliebten Personen
- "Wie ich auch entscheide, es ist immer
falsch."
Da diese Koalitionen so selbstverständlich,
alltäglich geworden sind, werden sie nicht durchschaut und
selbst in neuen Beziehungen gelebt.
Ähnlich verhält es sich in diesen Familien (oder
Gruppen) mit der paradoxen Anwendung von Macht, in dem die Rollen
"Retter-Verfolger-Opfer" in einem Dramadreieck (nach Karpman)
ausgetragen werden (siehe Praxistipps Dramadreieck).
Mit dem entsprechenden Zubehör lässt sich dies auf
dem Arbeitsbrett an erlebten Situationen durchschaubar machen.
Beide Verhaltensweisen finden auch im Umgang mit späteren
sozialen Bezügen (Schule, Arbeit, Freizeit) Anwendung.
Gestaltung
Beziehungsdreieck: Auf einem
Holzbrett befindet sich ein großes Dreieck. Zum
Beziehungsdreieck gehören sieben Figuren (männliche
und weibliche Erwachsene, sowie Kinder und ein Säugling).
Ferner gehört dazu: Eine Mauer als Symbol für
Ausschluss, ein Symbol für Konflikt ("Blitz") und ein
doppelseitiger Pfeil für Beziehungen.
Technik und Einsatz in der
Therapie. Der Klient stellt erlebte Situationen nach, in dem er zuerst
die beteiligten Personen aufstellt. Danach erfolgt die Aufstellung der
Symbole.
"Blitz": Der Klient bringt den "Blitz" in Position und beschreibt den
Konflikt und das Verhalten aller beteiligten Personen. Welche Rolle ist
beispielsweise dem Kind zugedacht worden?
Mauer: Als nächstes wird die Mauer aufgestellt. Welches
Elternteil baute die Mauer zwischen Kind und dem anderen Elternteil?
Der Klient stellt die Mauer an die entsprechende Stelle. Wie
verhält sich der / die Ausgeschlossene?
Pfeil: Nun stellt der Klient den Pfeil zwischen die Personen. Zwischen
welchen beiden Personen wird die Koalition geschlossen?
Wie wurde das ganz genau und praktisch vollzogen?
Wer machte was? Wer sagte was?
Oft ist es für den Klienten schwer, ein Beispiel relativ
angstfrei aus seiner Geschichte darzu- stellen. Daher ist es in dieser
Situation sinnvoll, ein oder mehrere Beispiele aus der
jüngeren Vergangenheit zu wählen.
Werden diese Situationen mit Hilfe des Therapiematerials nachvollzogen
und verstanden, dann lassen sie sich recht gut in Rollenspielen
nachstellen. Neben diesem Verständnis ist es jedoch
entscheidend, dass die Herkunft dieses Verhaltens deutlich wird. Daher
sollen nach und nach Erlebnisse aus der Kindheit gefunden und wie
beschrieben bearbeitet und mit dem Verhalten in der Gegenwart
verglichen werden.
Es gilt zu sehen, dass mit dem Älterwerden des Klienten, je
nach Situation alle Rollen des Dreiecks beherrscht werden. Das sind:
- Der Mächtige
- Der Missbrauchte*
- Der Ausgeschlossene In der Regel gibt es zwei
Einstiegsmöglichkeiten in die Arbeit.
Der Klient verhält sich entsprechend in der Gegenwart, und
sein Verhalten wird ihm durch die Arbeit mit dem Beziehungsdreieck
deutlich.
Der Klient will das Verhalten der Eltern verstehen. Ihm wird dies durch
die Arbeit mit dem Beziehungsdreieck deutlich, und er kann seine Rolle
in dem System erkennen.
Ein Beispiel aus der Praxis
Der Mann wird von seiner Frau als
Schwächling dargestellt. Der Mann inszeniert einen Streit, in
dem er der Frau dramatisch vor Augen hält, dass unter dem
Streit letztlich das 2jährige Kind leide.
Für einen Moment ist die Frau dadurch auf dem
Rückzug. Genau diesen Moment nutz der Mann, um mit dem Kind
eine Koalition gegen die Mutter einzugehen. Er schläft nun
nicht mit seiner Frau in einem Bett, sondern mit dem Kind.
Die Frau will beide zurückgewinnen. Das ist in diesem System
nur möglich, wenn sie sich unterwirft. Das Kind
genießt in gewisser Weise die Zuwendung durch den Vater und
erfährt gleichzeitig einen Missbrauch, da sie lediglich Mittel
zum Zweck ist.
Die Zuwendung ist in diesem System aber nur zu erhalten, wenn es mit
dem Vater die Mutter ausschließt. Der Mann ist
längerfristig nicht mit der Zuwendung durch das Kind
zufrieden, muss es verstoßen, um die Zuwendung der Frau
wieder herzustellen.
Eine Spirale ohne Ende, wenn man versucht sich vorzustellen, wie die
Geschichte weitergeht.
So wird das Kind nun eine Inszenierung machen, um der Mächtige
zu werden, um Zuwendung zu erhalten. Das ist nach dem gelernten System
nur möglich, wenn es die Eltern spaltet.
Und so weiter.
Witz
Lösung innerhalb des
geschlossenen Systems: „Abend für Abend sitzen wir
vor dem Fernseher, nie gibt es Abwechslung", sagt die Frau zu ihrem
Mann.
Er: "Du hast recht. Lass uns doch die Plätze tauschen."
*Missbrauch, der Missbrauchte: Hier
ist nicht an erster Stelle oder ausschließlich sexueller
Missbrauch gemeint.
Dornen, Federn, Gold,
Sand, Scheiße, Steine, Watte im Holzkoffer oder "Innere
Bilder nach außen kehren"
Bedeutung der Materialien
Dornen* stehen für
unangenehme Gefühle wie Angst, Schuld, Trauer etc.. Auch
Schmerz, Verletzung u. a. m. können die Dornen darstellen.
Federn symbolisieren angenehme Gefühle wie Glück,
Liebe und so weiter. Sie stehen z. B. auch für Geborgenheit,
Wärme, Zärtlichkeit.
Gold: Alles, was mir wertvoll ist oder was ich mir wünsche.
Sand wird im Sinne von "Was mir durch die Finger rinnt, ich nicht
festhalten kann" verwendet. Aber auch Wege, Strand und
ähnliches wird damit dargestellt.
Scheiße**: Spricht für sich.
Steine stellen Härte, Kälte u. ä. m. dar.
Sie sind auch Symbol für Schutz, Mauer, "mauern" und so weiter.
Watte: Nebel, was ich nicht greifen, nicht begreifen kann. "Da ist was,
aber ich kann es nicht sehen, nicht spüren" ist ein Satz aus
der Arbeit.
Achtung! Watte als Nebel kann auch benutzt werden, um den oben
genannten Satz vorzutäuschen. Es hängt von
Therapeuten ab, wieweit er dies in der Phase der Deutung aufdecken kann.
Diese Bedeutungen werden dem
Klienten genannt. Auf weitere Erklärungen soll verzichtet
werden. Der Klient darf die Bedeutungen im Sinne von Erweiterungen
verändern. In der Regel nimmt er das so an.
Arbeitsfläche
Es soll möglichst auf dem
Fußboden oder an einem möglichst niedrigen Tisch
gearbeitet werden. Als Unterlage werden ausreichend viele
weiße Papiere (DIN A 3) verwendet. So lassen sich die
Materialien später problemlos vom Papier in die Stoffbeutel
zurückbefördern.
Am Anfang liegen die weit geöffneten Stoffbeutel nebeneinander
auf der Arbeitsfläche. Die Reihenfolge hat keine Bedeutung.
Zum Verlauf
Bevor das Bild vom Klienten gelegt
wird, muss mit Hilfe des Therapeuten genau benannt sein, über
welches Thema gearbeitet werden soll. Am besten wird eine
Überschrift ("Schlagzeile") formuliert
Es soll entschieden sein, ob mit oder ohne Zeitbegrenzung gearbeitet
wird. Erfahrungsgemäß ist eine Zeitvereinbarung von
rund 20 Minuten sinnvoll. Letztlich muss aber der Verlauf zeigen, wie
viel Zeit tatsächlich benötigt wird.
Wer diese Arbeit für sich
alleine oder ohne therapeutische Begleitung tun will, der geht genau so
vor.
Während der Arbeit soll
der Klient ohne Einfluss anderer sein Bild legen. In dieser Phase wird
nicht analysiert oder gedeutet, da sonst schnell intellektuell
reagiert, die emotionale Einlassung und kreative Aktivität
blockiert wird.
Der Klient soll während der Entstehung des Bildes nicht
sprechen. Angemessen ist es, wenn der Therapeut sich in der Rolle des
Unwissenden befindet. Hat der Klient das Bild fertig gelegt, so soll er
das klar und deutlich aussprechen. Er erläutert nun dem
Therapeuten (und der Gruppe) seine Arbeit. Danach sollen dem Klienten
die Wahrnehmungen der Mitklienten und/oder des Therapeuten geschildert
werden. Erst jetzt soll das gemeinsame Gespräch, die Deutung
und Analyse beginnen. Dabei muss das Bild immer im Mittelpunkt stehen.
Werden während dieses Prozesses Veränderungen am Bild
vorgenommen, so soll das Bild doch immer wieder in seinen
ursprünglichen Zustand zurückgebracht werden.
Das Protokoll
Bevor die Arbeit
vorübergehend oder vollständig beendet ist, wird ein
Protokoll des Bildes angefertigt. Entweder zeichnet der Klient das Bild
ab und beschriftet die einzelnen Materialien und ihre Bedeutung oder es
wird ein Foto angefertigt und die Bedeutung der Materialien
zusätzlich notiert.
Das Material in der Gruppenarbeit
Im beschriebenen Sinne
können auch zwei, drei Personen oder eine Gruppe ein Bild zu
einem vereinbarten Thema legen und entsprechend bearbeiten.
Genogramm
und Straßen
Ist eine ausreichend große Genogrammskizze vorhanden, dann
kann den darauf verzeichneten Personen entsprechendes Material
zugeordnet werden.
Die Verwendung der Materialien für Straßen ist in
dem dazugehörigen Faltblatt erläutert.
* Etwa 5 cm lange Stücke
von Rosen, Brombeeren oder Stacheldraht. Brombeeren müssen
nach einiger Zeit ersetzt werden, da sie austrocknen.
** Biologisches Katzenstreu
Arbeitsbeispiel
Die verschiedenen Materialien haben
mich sehr angesprochen. Ich konnte sie mir sehr gut als Mittler vor
allem für starke Gefühle vorstellen, die sich gerne
im Nebel verstecken und mit Worten schwer zu greifen sind, weil sie
vielleicht zu peinlich, zu schmerzlich oder zu widersprüchlich
scheinen.
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Mir ist die Beziehung zu meinem
Vater in den Sinn gekommen, die für mich viele Facetten hat.
Zuerst wollte ich meine eigene jetzige recht unabhängige
Lebenssituation darstellen (auf der linken Seite), wobei die Steine
für mich für wichtige Menschen stehen. In meinem
jetzigen Leben gibt es Geborgenheit (Federn), manchmal auch Schmerz
(Stacheldraht) und einen klar abgegrenzten privaten Raum für
mich selbst (Sand). Auf einer Art Brücke in der Mitte finden
gute Begegnungen (Gold) mit meinem Vater statt, die geprägt
sind von Zuneigung (Federn) und gutem Austausch und Gesprächen
(Steine), so wie ich es mir wünsche. Auf der linken Seite habe
ich unterschiedliche Zustände zwischen uns dargestellt, die
ich als belastend erlebe, wo eine gesunde Distanz fehlt, es zu
Abhängigkeitsgefühlen und falschen
Verantwortlichkeiten kommt, wo Kränkungen und starkes
Harmoniebedürfnis einen guten unabhängigen
wertschätzenden Kontakt verhindern.
Ich habe gemerkt, dass es mich berührt hat, meine Sehnsucht
als persönliches Bild anderen zu zeigen und begreiflich machen
zu können. Auf diese Weise von anderen wahrgenommen zu werden
und dabei Wertschätzung zu erfahren in Bezug auf etwas, was
ich vorher lieber verstecken wollte, hat mir Mut gemacht.
Im differenzierten durcharbeiten des Bildes ist unklares klarer
geworden, konkrete Anregungen für neues Verhalten sind
entstanden.
Annegret, 33 Jahre, Regensburg