Erfahrungen
Sprachprobleme zweitrangig
Ich erlebte die Arbeit mit den Materialien in einem interkulturellen
Weiterbildungsseminar für therapeutisch tätige
Personen aus Slowenien, Bosnien, Kosovo, Deutschland und der Schweiz.
Ich war beeindruckt, wie schnell sich mit diesen Ausdrucksformen eine
hohe Konzentration und eine gemeinsame, emotional verbindende Basis
ergab, die Sprachprobleme zweitrangig machte. Die Symbole mit ihren
Farben, Formen und Materialien forderten zu vergnüglichem,
lustvollem, kreativem Darstellen heraus und ließen eine
ausgesprochen entspannte Atmosphäre entstehen. Ich hatte den
Eindruck, und bin deswegen als Schweizerin auch ein wenig neidisch,
dass Menschen aus Mittel-, Südost- und Osteuropa über
die Materialien einen sehr unmittelbaren und spontanen Zugang zu ihren
Gefühlen und Empfindungen finden und eine differenzierte
Problemsicht gewinnen konnten.
Sr. Madeleine Schildknecht,
Ausbildung: Psychologin lic. phil, Arbeit: Leitung von
NGO-Suchthilfe-Projekten in BiH, Bosnien-Herzegowina
Coaching, Supervision und Weiterbildung
Besonders ergiebig haben sich die Materialien auch in Coaching,
Supervision und Weiterbildung für therapeutisch
tätige Personen in Mittel- und Südosteuropa erwiesen.
Gerade kulturell gemischte, mit Übersetzung arbeitenden
Erwachsenengruppen gelangen mit Hilfe der Symbole und Bilder sehr rasch
an die Kernpunkte von Prozessen. Die gemeinsamen, sinnlich
wahrnehmbaren Bezugspunkte schaffen eine anschauliche, emotional
verbindende Grundlage für die sprachliche
Verständigung. Die oft unter sehr belastenden Bedingungen
arbeitenden Kursteilnehmer gewinnen relativ leicht differenzierte
Einsicht in die bedingenden Faktoren und können gezielt
Veränderungen angehen.
Sr. Madeleine Schildknecht,
Ausbildung: Psychologin lic. phil, Arbeit: Leitung von
NGO-Suchthilfe-Projekten in BiH, Bosnien-Herzegowina