Ideen zur Entstehung
Meine ersten
Begegnungen, Beobachtungen und Wahrnehmungen mit Klienten waren :
- Sie sind ängstlich, fast apathisch oder ständig in
Bewegung.
- Sie haben einen dicken, scheinbar undurchdringlichen Panzer um ihre
Seele gebaut.
- Sie reden, vor allem dann, wenn es um ihre Situation geht,dem
Therapeuten mit großem Geschick nach dem Mund und finden
schnell Nebenkriegsschauplätze.
- Sie besitzen eine perfekte Begabung, die Schwächen ihrer
Mitmenschen in Sekundenschnelle zu erfassen und zu nutzen.
Ich war hilflos und verunsichert in der Frage, wie komme ich mit den
Klienten ins Gespräch, um sie in Bewegung zu bringen, den
scheinbar undurchdringlichen Panzer behutsam zu öffnen und
ihren speziellen Fähigkeiten nicht zu erliegen.
Eines Tages hatte ich einen Handteller großen Stein (Porphyr)
mitgebracht. Form, schwarze Oberfläche und die wie
herausgemeißelt aussehenden Rechtecke, die eine
weiße Farbe zum Vorschein brachten, faszinierten die
Klienten. Der Stein ging von Hand zu Hand.
Ich hatte den Eindruck, dass sie ihn streichelten. Ich
erzählte, dass ich diesen Stein als einzig großen
Stein an einem breiten Sandstrand gefunden hätte. Bald begann
ein Gespräch über Sehnsüchte (befreit an
einem Strand zu sitzen), die Härte von Steinen (damit habe ich
schon mal ein Apothekenfenster eingeschlagen) und anderes mehr . Die
Klienten waren also in mehrfacher Form aktiv geworden.
Daraufhin habe ich wenige Tage später das Set Dornen - Federn
(Watte) - Gold - Sand - Scheiße – Steine erdacht,
zusammengestellt und in der nächsten Therapiesitzung
eingesetzt.
Mir wurde klar, dass die Klienten, haben sie ein oder mehrere Symbole
vor sich und können diese auch in die Hand nehmen - ohne zu
sprechen von sich erzählen, - sich schnell in Spiel*
verlieren, sich nicht kontrollieren müssen, - von Beginn der
Arbeit an aktiv sind und diese Materialien schnell als
Kommunikationsmittel nutzen und akzeptieren. Und, was mir sehr
wesentlich erscheint, dabei Spaß haben. * Dabei
berücksichtige ich , dass Spiel auch zum "Verstecken" benutzt
werden kann .
In "Gestalttherapie mit Kindern und Jugendlichen" ( Stuttgart 1982, 2.
Auflage,Seite 210) schreibt
Violet Oaklander dazu:
"Ein Kind kann im Spiel
aber auch vermeiden, seine Gefühle und Gedanken
zu zeigen - und meiner Meinung nach ist es wichtig , dass der Therapeut
erkennt, wann es das tut"
.